2015/1
PROJEKT SPECHTART
SINCE 1993
GEDANKEN UND ZEICHNUNGEN
GÜNTER SPECHT



BERICHTE
ÜBER DAS ERLANGEN
DER LEICHTIGKEIT





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der gondelverkehr ist eingestellt
treibeis knirscht auf den gewässern güterslohs
die sänger der herzenslieder sind nachhause gefahren
erzählen ihrer mama vom grossen abenteuer
vom fröhlichen sängerwettstreit auf den wasserstrassen der dalkestadt












O






schloss rheda im november

stämmig trutzt der gewaltige turm
die orangerie und das kokette gartenhäuschen flüstern
die fürstin grau und bleich schlürft
ganz in schwarz gehüllt die schlossallee hinunter
ihre beiden dackel kleffen grundlos in den nebel
die graue stille macht ihnen angst es fehlt der widerhall
nur selten wehen hellere flecken über den nachmittag
und fetzen von treibjagdtönen

die enten schon längst geflüchtet
ducken sich in der umflut






O



















als ich noch mit dem fahrrad zu meinen motiven fuhr

innegehalten
den moment mit all seinen sinnlichen äusserungen notiert
hinterlegt im "immer erinnern"


(
natürlich ist auch dieses inzwischen weggeräumt / die landschaft gesäubert)






















O







quittenduft zieht durchs haus
erfrischender mai duft noch einmal im herbst






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es war herbst



die reifen früchte von den bäumen lächelten
unsere seelen sich wohlig räkelten
die guten gefühle aus den gärten
in die häuser zogen















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stilles glück vor dem seniorenheim








O










was sagen denn wohl unsere gene dazu
unsere seelische gesundheit


unsere gene
unsere innere konstruktion
sei noch sehr von dem bestimmt was wir einst waren
tiere lebewesen wald und steppenkinder
und dieses steppenkind gerät nun in eine virtuelle welt
da singt kein wind mehr in den baumwipfeln
da duftet nichts mehr nach bachwasser
da fühlt man nicht mehr die feuchte unter den füssen

alles sind nur pixel

alles ist nur material aus 1oder2
aus an oder aus
aus elektrospannung oder nichtspannung

wie gesund ist das wohl für des steppenkinds seele
so gesund wie für ein reh ein käfig
vollgestopft mit bildschirmen?
darauf ersatzbilder von flimmernder weite
flimmernde bilder als ersatz für freiheit
von bildwiesen zusammengesetzt aus blinkenden pixeln

rehe nur geboren um flackernde bilder zu sehen



















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die seele gesundet
umgeben von einer sinnlichen welt
von fühlbaren büchern
aus samtenem papier
mit platz für vorzügliche lettern
erzählend voller
fanta
sie







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ab libau dann
geht es sanft hinunter ins tal
ja da fährt es sich leicht









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zurück aus 'tausend und einer nacht'
kommen die erinnerungen aber nicht zur ruhe
wollen erzählen




wollen erzählen von den märchenhaften strassen und plätzen
vom duft der späten stunden
da noch alle lustwandelten durch die stillen gassen
von der stadt mit ihrer schimmernden tür
die direkt zu den tausendundeinen nächten führte




'serenissima'





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da lebst du nun
in einem christlichen land
und weisst nicht
warum
man den granatapfel
eine göttliche frucht nennt

umschliesst sie doch immer 613 kerne
also genau die anzahl wie das alte testament gesetze enthält
















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er sammelte die farben der schatten und der wälder
auch die der regenbögen
die in den meeren versunken
und ordnete sie
als wenn sie blüten wären






O




















an tagen
da sich die farben
in den norden
in den schatten der häuser zurückziehen
die farben die den regen lieben und da träumen
von ziehenden nebeln und blauer stille
























O

















die schönheit des unperfekten verwirrt unsere denkmassstäbe
die weisheit des fernen ostens aber nennt sie 'wabi sabi'











O






















erzähl über dein denkwürdiges erleben
in der venezianischen nacht

damals von der nacht
da du dich vom markusplatz aus
in die verwirrenden gassen des orients verliefest

erzähl noch einmal von den klängen
von den stimmen
von den düften
und seltsamen bildern























O









und wir flogen über ungewissem land




die seen schillerten wie jade
ja täuschten wohlwollen und angenehme tiefe vor
die wälder aber lauerten blutrosa








O












mitten im sommerparadies
mitten in der strotzenden blütenpracht
mitten im jungen grünrosa
diese skulptur des verfalls














O


















eine rose grad in dem moment zu erleben
da sie vom leben in die erinnerung gleitet
gibt ihrem duft eine altmodische schwere




















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dies heute
für einen kurzen moment
des stillen staunens























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zerbrochene erinnerung

































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besuch bei unseren sportlichen nachbarn in wiedenbrück



'ballspielgruppe'









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unser paradies erwacht



der ort der uns mut macht und uns überleben lässt









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skulpturenausstellung
rund um gütersloh



aber nur wissende können dich zu den orten der wunder führen
























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gütersloher sommerreste














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heilgebiet



in gütersloh gesunden seelen










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sehen
hören
begreifen








erleben ... das leben mit inhalt füllen















O






manche fahren um etwas besonderes zu erleben
an den fuss des himalayas
andere zu den niagarafällen
ich aber geh einfach nur wachen auges durch gütersloh
oder schau voller staunen auf das
was vor meiner nase liegt



und da sehe ich wunder über wunder








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ich will meinen bogen setzen in die wolken
als zeichen des bundes zwischen mir und der erde





m................mm
diese göttliche metapher
deuteten viele als ein versprechen auf irdisches
behütet sein
und stetiges glück





so wurde das glück zur ware
und seine symbole damit handelbar

wir aber warnen
da ist viele gefälschtes unterwegs

wir sahen schon regenbögen mit nur drei farben
oder solche die nicht mal dem kleinsten schauer standhielten
























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eine begegnung
der eindringlichen art

wir haben das licht erlebt














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der tanztee lebt









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2014
ein jahr voll von fröhlichen und inspirierenden ereignisse
ein sommer mit schönen begegnungen



zum beispiel mit den erfrischenden aktivisten von 'dr.clown'
sie besuchen sehr kranke kinder in kliniken
und alte menschen in heimen
bravo
als ehrenamtliche lebensaufheller









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heute war mir danach
etwas grossartiges
zu erleben













O

















.........täglich justierten wir den stein
auf unserem beet neu
..................................suchten den perfekten punkt
für seine lage






neusteineinunseremmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmbeetneu

sommer
für sommer
für sommer
mmmmm




















das beet
der weltordnung

m................mm
bis zu jenem
herbst
da
das laub fiel











es fiel
auf die fläche

und
fasziniert
erkannten wir
die genauigkeit
mit der
die einzelnen
blätter
ihren perfekten
platz fanden






















O








erzählt sie uns nicht von der sehnsucht nach dem morgentau











O







letzte gespräche

denn die zeit der täglichen begegnungen neigt sich
raureif und nebel wird schon bald
den herzschlag dämpfen




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